Mitnichten! Lesen Sie bei Interesse hier eine Expertise zur Beurteilung der wissenschaftlichen Evidenz der Hypnosetherapie von Prof. Dr. Dirk Revenstorf (Universität Tübingen) aus dem Jahr 2003:
Der Schwerpunkt meiner therapeutischen Arbeit bildet die klassische und moderne Hypnosetherapie (auch Hypnotherapie oder Hypnosepsychotherapie genannt), die ich seit über 15 Jahren anwende und die bei qualifizierter Anwendung ein enormes therapeutisches Potential entfaltet. Meine Interventionen im Bereich der Hypnosetherapie reichen von der ursachenbezogenen und aufdeckenden Hypnosetherapie bis zu den ressourcenorientierten Ansätzen der Hypnotherapie. Denn für den Erfolg der Hypnotherapie ist es es grundlegend, dass ich Ihre individuelle Problemstellung oder Belastung aufgreife, um daraus eine massgeschneiderte, passgenaue und individuell abgestimmte Hypnosebehandlung anbiete, die die beste Wirksamkeit entfalten kann. Wenn Sie sich gerne vertiefend mit den therapeutischen Möglichkeiten der Hypnose auseinandersetzen möchten, habe ich hier einige Informationen und Videos für Sie hinterlegt. Falls es therapeutisch sinnvoll erscheint, kombiniere ich die Hypnosetherapie mit Verhaltenstherapie, da sich beide Ansätze optimal ergänzen können.
Bezüglich einzelner Anwendungsfelder informierten Sie sich gerne auf meiner Seite Behandlungsbereiche, für welche Problemstellungen ich Hypnosetherapie und Verhaltenstherapie anbiete.
Viele Menschen haben von den Möglichkeiten gehört, mit Hilfe der Hypnose mit dem Rauchen aufzuhören oder durch Hypnosebehandlungen eine Gewichtsreduktion anzustreben. Oder vielleicht haben sie schon mal eine Hypnose App verwendet oder Hypnose Videos auf YouTube gesehen. Dabei kann die therapeutische Hypnose noch viel mehr und gewinnt eine immer grössere Bedeutung auch in der Psychotherapie. Hypnose gegen Depressionen und Angst, Hypnose bei Agoraphobie, Hypnose gegen Panikstörungen oder Hypnose gegen Schmerzen sind dabei nur exemplarische Anwendungsfelder.
Psychotherapie mit Hypnose durchzuführen ist eine Kunst. Um diese Kunst zu erlernen, braucht es viele Jahre. Denn je länger ein Therapeut sich im Kontakt mit seinen Klienten im Rahmen der Hypnosetherapie oder des Hypnosecoaching beschäftigt, desto deutlicher wird es, dass es bei diesem Verfahren primär nicht darum geht, verschiedene Techniken anzubringen. Es geht vielmehr darum, Klientinnen und Klienten mit der individuellen Lebensgeschichte zu verstehen. Zu verstehen, was diesen Menschen zu einem ganz besonderen Menschen macht. Einen Blick dafür zu bekommen, wie bestimmte Probleme sich entwickelt haben und wodurch sie trotz mitunter vielfacher Anstrengungen seitens der Betroffenen, bisher noch immer da sind.
Ich verstehe in meiner Arbeit Krisen und Probleme auch immer als eine wunderbare Chance, die Weichen im Leben noch einmal neu zu stellen. Gerne unterstütze ich dabei, mit den kraftvollen Möglichkeiten der Hypnosetherapie und klinischen Hypnose noch einmal einen neuen Blick auf die eigene Lebensgeschichte zu werfen. Und dann das Potenzial unseres kreativen Unbewussten dazu zu nutzen, traumatische alte (Beziehungs-)Erfahrungen und Konditionierungen loszulassen, einen tiefen Kontakt zu dem inneren Wesen eines Menschen zu bahnen, so dass dieser mehr und mehr zur wahren Natur, zum Wesenskerns gelangen kann. Und dann passiert etwas aussergewöhnliches: Symptome verschwinden. Aber nicht nur das. Eine gute Hypnosetherapie oder Psychotherapie hat meiner Meinung nach nicht nur ein Verschwinden der Symptome zur Folge, sondern mehr als das: eine neue Beziehung zu sich selber, zu den Mitmenschen und zur Umwelt.
Hypnosetherapie ist so kraftvoll, da es durch die Hypnosebehandlung möglich ist, sich intensiv auf das innere Erleben zu fokussieren. Nach der Hypnose Einleitung (der sogenannten Induktion) tritt alles Äussere ein wenig in den Hintergrund, so dass eigene Körperempfindungen, Gefühle oder innere Bilder in den Vordergrund treten können. Die Erfahrung der Trance ist dabei aber nichts Besonderes, sondern einfach nur ein Zustand tiefer Versenkung, Ruhe und Gelassenheit, der als sehr angenehm empfunden wird. In der Tiefenhypnose kann dann an alten Lebenserfahrungen gearbeitet werden und es können die begleitenden, lange weggeschlossenen Gefühle zugelassen werden, so dass es zu einer grossen emotionalen Entlastung, einer Kartharsis, kommen kann. In der Trance können aber auch verloren geglaubte Fähigkeiten und Ressourcen erschlossen werden, die zur Lösung heutiger Probleme genutzt werden können.
Wichtig ist dabei, dass die gemeinsame Arbeit an den Problemen immer auf Augenhöhe geschieht, denn die Arbeit mit moderner Hypnosetherapie erfolgt in der Kooperation zwischen Klient/in und Therapeut. Die früher oft angewendeten klassischen Hypnosestrategien, bei denen ein Hypnotiseur versucht, den bewussten Verstand des Hypnotisanden zu umgehen, um in direkter Kommunikation mit dem Unterbewusstsein bestimmte Suggestionen zu platzieren, dadurch Symptome zum Verschwinden bringen zu wollen oder den Klienten gewissermassen "umzuprogrammieren", hat mit guter therapeutischer Hypnose absolut nichts gemeinsam.
Ich verwende daher auch nicht den Begriff Hypnotiseur, sondern sehe mich als Psychotherapeuten, der sein ganzes psychotherapeutisches Wissen und seine Erfahrung in der Arbeit mit Hypnose nutzt. Meine umfangreiche und fundierte psychotherapeutische Ausbildung ist mir dabei von grossem Nutzen, hocheffektive Hypnosetherapie und Hypnosecoaching anzubieten. Daher lese ich in der Praxis auch keine "Hypnoseskripte" ab, sondern richte mein Bemühen darauf aus, Prozesse anzustossen, Selbstheilungskräfte zu aktivieren und meine Klienten in ihrem Erleben eng zu begleiten, um dadurch zügige und nachhaltige Ergebnisse zu erzielen. Je nach Erfordernis arbeite ich mit der analytischen (ursachenbezogenen, aufdeckenden) Hypnose oder der ressourcenorientierten Hypnosetherapie. Meine Angebote im Rahmen der Hypnosetherapie sind kurzzeittherapeutisch ausgerichtet, d.h. ich biete so viele Sitzungen an wie nötig und so wenige wie möglich.
Viele Therapeuten und Hypnotiseure verwenden eine Vielzahl von anderen therapeutischen Verfahren und Methoden in Kombination mit Hypnose. Dabei kommen dann unter anderen Ansätze wie EMDR, NLP, wingwave, brainspotting, EFT oder weitere Verfahren der energetischen Psychologie zum Einsatz. Die Praxiserfahrung hat mich jedoch gelehrt, dass es neben der Kombination von kognitiver Verhaltenstherapie und Hypnosetherapie („cognitive hypnotherapy“) keiner weiteren Verfahren bedarf, so dass ich diese in der täglichen Praxis auch nicht anwende. Denn die fachgerechte Therapie mit Verhaltenstherapie und Hypnosetherapie stellt alle Möglichkeiten zur Verfügung, um eine auf wissenschaftlichen Standards basierte, hocheffektive Psychotherapie für Sie anzubieten.
Ich verwende in der Praxis für Psychotherapie und Hypnose Düsseldorf alle Vorgehensweisen und Formen der Hypnose, die ich für Sie auch auf dieser Seite unter der Überschrift "Fragen zur Hypnose und Hypnosetherapie" für Sie zusammengestellt habe. Ich habe eine umfangreiche Hypnose Ausbildung in Ericksonscher Hypnose (moderne Hypnosetherapie) bei einem der zwei grössten Hypnosegesellschaften Deutschlands (Milton Erickson Gesellschaft M.E.G) erworben. Ausserdem habe ich Hypnose Ausbildungen in den klassischen Formen der Hypnosetherapie absolviert, wie sie von Vertretern wie Dave Elman, Ormond McGill oder Gil Boyne bekannt wurden.
Meiner Meinung nach ist es von grosser Bedeutung, dass ein Hypnosetherapeut über ein grosses Repertoire an Möglichkeiten verfügt, um Ihnen zu helfen. Denn dadurch kann er auf alle auftretenden Situationen in der Hypnose adäquat reagieren. Ausserdem sind alle Menschen verschieden, so dass das, was bei jemanden wirkt, bei jemand anderem trotz gleicher Problemlage, eventuell nicht gleich gut wirkt. Ein geübter Hypnosetherapeut muss genügend Erfahrung, Wissen und Expertise mitbringen, um damit flexibel umgehen zu können.
Darüber hinaus messe ich in der Behandlung gerade den aufkommenden Emotionen besondere Bedeutung zu. Denn diese dienen nicht nur als wichtige Wegweiser in der therapeutischen Arbeit. Es ergibt sich daraus auch ein grosses Veränderungs- und Heilungspotential. Denn gerade durch die Verarbeitung belastender Lebenssituationen in der Trance und der damit einhergehenden Freisetzung der Emotionen, wird ein starker Impuls in Richtung Linderung und Heilung gesetzt. Durch diese Entlastung des gesamten Organismus kommt es im therapeutischen Prozess zu einer massiven Stärkung der Selbstheilungskräfte.
Ich möchte Sie an dieser Stelle nicht mit der Geschichte der Hypnose langweilen, die bei Interesse andernorts nachzuschauen ist. Interessant ist aber die Entwicklung der Hypnose innerhalb der letzten Jahrzehnte, da sich nach einem intensiven und langem Zeitraum klassischer Hypnosetechniken und -strategien durch die Arbeit des amerikanischen Psychiaters Milton Erickson quasi ein neues Hypnose-Zeitalter entwickelt hat: das der modernen Hypnosetherapie.
Früher wurde von den Menschen vielfach geglaubt, dass vom Hypnotisieur eine geheimnisvolle Aura ausgeht und dass die Hypnotiseure durch ihre besondere Persönlichkeit Heilung von Phobie, Depression u.ä. und Gesundung bei Patienten hervorrufen können. Viele Hypnotiseure nutzten in diesem Zusammenhang geschickte Inszenierungen und pflegten einen sehr autoritären und direktiven Stil der Hypnose. Dabei werden vom Hypnotisieur Suggestionen genutzt, um Krankheitsprozesse direkt anzusprechen mit der Absicht, diese dadurch positiv zu beeinflussen.
Und viele Hypnotiseure praktizieren diesen Stil der Hypnose auch bis heute noch in ihrer Arbeit. Oft werden dabei heute Computeranalogien verwendet in der Form, dass die Hypnose wie die Veränderung des Quelltextes eines Computerprogrammes wirke, oder dass durch Suggestionen eine Veränderung der “Programmierung des Unterbewusstseins“ erzielt werden könne.
Allerdings verwendete Milton Erickson ein ganz anderes Modell der Hypnose, in der er als Grundsatz die tiefe Überzeugung pflegte, dass ein Klient bereits alle Fähigkeiten ins sich trägt, um seine Probleme wirkungsvoll zu überwinden. Diese schlummernden “Ressourcen“ im Unbewussten des Klienten brauchen vom Therapeuten nur zugänglich gemacht werden und die hypnotische Trance ist ein gangbarer Weg dazu. Es besteht also gar keine Notwendigkeit dazu, irgendetwas zu „programmieren“ oder „umzuprogrammieren“. In der hypnotischen Trance entstehen auf natürliche Weise neue Ideen und Lösungsmöglichkeiten für Probleme. Die Kraft der Genesung geht also vom Klienten aus und der Hypnotherapeut ist lediglich ein Wegbereiter.
Inzwischen hat sich die Hypnose also immer weiter entwickelt. Viele Heilpraktiker lassen sich zu Hypnotiseuren ausbilden, arbeiten mit einer Erlaubnis nach dem Heilpraktikergesetz und sind in grossen Verbänden, wie z.B. dem deutschen Verband für Hypnose (DVH) oder auf Internationaler Ebene in der National Guild of Hypnotists (NGH) organisiert. Einige Heilpraktiker praktizieren auch spezielle hypnotherapeutische Verfahren wie z.B. die Reinkarnationstherapie.
Psychologen, Psychotherapeuten und Ärzte sind vor allem, neben den zahnärztlichen Hypnosegesellschaften, in den beiden grossen Hypnosegesellschaften, der DGH (Deutsche Gesellschaft für Hypnose und Hypnotherapie e.V.) und der M.E.G. (Milton Erickson Gesellschaft für klinische Hypnose e.V.) organisiert. Dadurch wird auch ein reger Austausch in Seminaren und auf Tagungen ermöglicht, so dass Hypnosestrategien sich immer weiter verändern. Neben rein hypnotherapeutischen Neuentwicklungen gibt es Verschmelzungen, z.B. in Form von hypnosystemischen Ansätzen.
Mitnichten! Lesen Sie bei Interesse hier eine Expertise zur Beurteilung der wissenschaftlichen Evidenz der Hypnosetherapie von Prof. Dr. Dirk Revenstorf (Universität Tübingen) aus dem Jahr 2003:
Studien zum Thema der wissenschaftlichen Anerkennung der Hypnosetherapie (seit 2006 vom Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie als Methode anerkannt) finden Sie auf der Seite der Milton H. Erickson Gesellschaft für Klinische Hypnose e.V. sowie der Deutschen Gesellschaft für Hypnose und Hypnotherapie e.V.
Was ist Hypnose nicht?
Hypnose ist nicht Schlaf, sondern innere Aktivität bei äußerer Entspannung. Das bedeutet auch, dass Hypnose keine passiv empfangene Heilung durch Suggestionen des Hypnotiseurs oder Hypnosetherapeuten ist! Stattdessen arbeiten Sie als KlientIn in der Trance mit der Begleitung Ihres Therapeuten aktiv an den für Sie wichtigen Themen. Die Manipulationen der Showhypnotiseure müssen klar unterschieden werden von der seriösen therapeutischen Hypnose, wie sie von approbierten Psychotherapeuten angewendet wird. Bühnenhypnose ist auf eine spektakuläre Show ausgerichtet, in der TeilnehmerInnen von einem Hypnotiseur entwürdigt oder lächerlich gemacht werden sollen. Dagegen bemüht sich ein Hypnotherapeut, den Klienten in der Trance zu begleiten und zu unterstützen, um alte Erfahrungen zu verarbeiten und unbewusste neue Lösungsmöglichkeiten für Probleme zu finden.
Was ist Hypnose und Hypnosetherapie?
Als Hypnose bezeichnet man das Verfahren, das zum Erreichen der so genannten "hypnotischen Trance“ eingesetzt wird. Dabei verwendet der Hypnosetherapeut verschiedene Einleitungen (sog. Induktionen), um Sie in eine hypnotische Trance zu führen. Die hypnotische Trance kann verschieden tiefe Stadien annehmen, ein tiefes Hypnosestadium wird auch als Somnambulismus bezeichnet. In der hypnotischen Trance verändern sich verschiedene Körperfunktionen. So verlangsamt sich zum Beispiel der Herzschlag, der Blutdruck sinkt und die Atmung wird ruhiger. Die Durchblutung der Haut wird besser, der Verdauungstrakt entkrampft sich und die Muskulatur entspannt sich. Durch diese körperlichen Veränderungen wird die hypnotische Trance als sehr angenehm empfunden und es entsteht ein sehr positives Körpergefühl. Die Trance hat auch besonderen Einfluss auf den Geist, da eine besondere Wachheit und Klarheit auftritt, die es ermöglicht, vergangene Lebenserfahrungen in einem neuen Licht zu betrachten, die damit verbundenen Emotionen zu verarbeiten, kreative Lösungen für Probleme zu finden oder Probleme aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, um zu einer Lösung zu gelangen.
Auch wenn sich dies erst einmal wie ein ganz besonderer Zustand anhört, so ist es doch so, dass wir Tranceerfahrungen aus dem Alltag gut kennen. Wenn wir z.B. im Kinosaal sitzen und ganz gefesselt sind von der Handlung des Films und dabei alles andere ausblenden, dann erleben wir eine Trance. Oder vielleicht erinnern Sie sich noch an Ihrem letzten Urlaub in den Bergen, wo Sie den Schnee unter ihren Füssen knacken hörten, die kalte Luft atmeten, den klaren Blick in das Tal genießen konnten und fasziniert waren, von dem blauen Himmel über Ihnen? Je tiefer Sie sich in diese Erinnerung begeben, desto näher kommen Sie einer schönen hypnotischen Trance.
In der Hypnotherapie nutzen wir die hypnotische Trance zur Behandlung von körperlichen und seelischen Erkrankungen oder Beschwerden. Ich nutze dabei die hypnotische Trance, um belastende Lebensereignisse oder Erfahrungen im Rahmen einer inneren Betrachtung neu zu beleuchten, alte damit verbundene Emotionen zu verarbeiten und Sie als KlintIn von diesen Belastungen zu befreien.
Wie wird eine Hypnose eingeleitet?
Alle hypnotischen Einleitungsverfahren (Induktionen) beruhen darauf, dass die Aufmerksamkeit des Hypnotisanden auf bestimmte Gedanken, Vorstellungsbilder oder Körperempfindungen gerichtet wird. Dadurch wird eine hypnotische Trance eingeleitet, die durch beruhigendes Sprechen in Verbindung mit positiven Suggestionen bewirkt, dass der hypnotische Zustand vertieft und aufrechterhalten wird. Ist eine angenehme Trance erreicht, so kann die eigentliche therapeutische Arbeit beginnen, in dessen Verlauf Emotionen zum Zwecke der Heilung bearbeitet werden können und Kontakt zu Ressourcen aufgebaut werden kann. Vielleicht haben Sie auch schon einmal von Blitzhypnose, Blitzinduktionen oder Schnellhypnose gehört, die ein häufiges Element in der Showhypnose sind; diese halte ich für die vertrauensvolle therapeutische Arbeit in einer Praxis für völlig ungeeignet und verwende sie daher nicht.
Was geschieht mit mir in der Hypnose? Werde ich manipuliert/ fremdbestimmt? Bekomme ich mit, was passiert oder bin ich "weg“?
Eine Person in einer hypnotischen Trance ist voll konzentriert auf ihr inneres Erleben. Dies bedeutet, sie ist mit ihren Bildern, Empfindungen und Gefühlen beschäftigt, während das rationale Denken reduziert ist. Dies ist ein sehr wacher und aktiver Zustand, in dem die hypnotisierte Person (diese wird auch als Hypnotisand bezeichnet) ihr Erleben steuern und kontrollieren kann und somit aktiv ihre Trance gestaltet. Dabei leitet der Therapeut sie an, unbewusste und unwillkürliche Prozesse und Gefühle zuzulassen, um emotionale Erleichterung zu erleben und neue Lösungen für Probleme zu entdecken.
Während der Trance kann der Hypnotisand ganz normal mit dem Therapeuten sprechen und sagen oder zeigen, was er erlebt und was ihm wichtig ist, und damit Ausrichtung und Fortlauf der Trance mitbestimmen. Es entwickelt sich eine intensive kooperative Arbeitsbeziehung zwischen Therapeut und Klient. (Dies ist auch ein wesentlicher Unterschied zur Show-Hypnose, wo der Hypnotiseur sich nicht für das Erleben und die Gedanken der TeilnehmerInnen interessiert, sondern für eine möglichst spektakuläre Darstellung). Ein Hypnosetherapeut unterstützt dadurch den Klienten bei der Lösung seines Problems.
Wie empfinden Menschen den Zustand der Hypnose?
Im folgenden habe ich einige Zeichen aufgelistet, die typischerweise in einer Trance auftreten:
Da Hypnose ein Phänomen ist, dass bereits seit mehreren tausend Jahren bekannt ist, haben sich im Laufe der Zeit viele verschiedene Ansätze herausgebildet. Heutzutage gibt es einige wesentliche
Unterscheidungsmerkmale, die ich im folgenden aufgreifen und näher umschreiben möchte:
Gibt es verschiedene Arten der Hypnosetherapie? Und wenn ja, was sind die Unterscheidungsmerkmale?
Ja, es gibt einige grundlegende Kriterien, die ich im Folgenden skizzieren möchte:
1) Die moderne Hypnose
Die Moderne Hypnose ist untrennbar verbunden mit der wichtigen Arbeit des amerikanischen Arztes und Hypnotherapeuten Milton Erickson (1901-1980). Er gilt als Begründer eines modernen Ansatzes der Hypnose, bei dem auch nondirektive und permissive Suggestionen einen hohen Stellenwert haben. Ein Beispiel dafür wäre: “Wenn Sie den Zeitpunkt erreichen, an dem Sie das Bedürfnis spüren, Ihre Augen zu schliessen, so können Sie sich erlauben, diesem Impuls einfach zu folgen, die Augen zu schliessen und sich ganz dem entspannenden Gefühl hingeben”.
Diese permissiven Suggestionen sollen dazu diesen, dass KlientInnen nicht in Widerstand zu den Suggestionen zu gehen brauchen, sondern sich eingeladen fühlen, den Empfehlungen des Hypnosetherapeuten zu folgen. Allerdings hat Milton Erickson seine Vorgehensweise auch immer gekoppelt an die jeweilige Persönlichkeitsstruktur und an das Weltbild seiner KlientInnen und hat somit evtl. auch bei Bedarf sehr direktive Ansätze gewählt, wenn Sie ihm sinnvoller erschienen.
Insgesamt gehen die modernen Ansätze der Hypnose davon aus, dass die Klientin/der Klient alles, was er/sie braucht, um die Probleme zu überwinden, bereits in sich trägt. Anders als Freud, der das Unbewusste als innerpsychischen Bereich von verdrängten und abgewehrten Bewusstseinsinhalten sah, betrachtete Erickson das Unbewusste eher als Quelle für kreative Lösungen und Ressourcen. Die Hypnose dient dann in erster Linie dazu, dieses innere Wissen und diese Ressourcen zu mobilisieren und anzuzapfen. In der praktischen Arbeit wird dann häufig mit Geschichten, Metaphern und kunstvoller Sprache gearbeitet. Inzwischen sind die Ansätze Milton Ericksons von seinen Schülern vielfältig weiterentwickelt worden; als wichtige Vertreter sind hier Ernest Rossi, Michael Yapko und Stephen Gilligan zu nennen. Darüber hinaus haben sich im deutschen Sprachraum neue Ansätze wie die Selbstorganisatorische Hypnose oder Autosystemhypnose entwickelt.
2) Die klassische Hypnose
In der klassischen Hypnose nutzt der Therapeut vorgefertigte Induktionen (also Hypnoseeinleitungen) um den Hypnotisanden in eine Trance zu führen. Das typische Element der klassischen Hypnose ist der direktive Stil, mit klaren und direkten Anweisungen, z.B. “dein linker Arm wird jetzt ganz entspannt und schwer”. Dabei hat der Hypnotiseur die dominantere und aktivere Rolle im hypnotischen Prozess inne, während der Hypnotisand (Klient/in) den Suggestionen des Hypnotiseurs folgt, um die gewünschten Resultate zu erzielen.
In der Praxis hat sich vielfach gezeigt, dass so eine suggestiv-direktive Vorgehenweise sehr wohl Ihren Nutzen hat und für vielfältige Einsatzbereiche gute Effekte zeigt (z.B. bei der Schmerzabschaltung). Allerdings ist Hypnosetherapie immer eine Kunst, bei der zu formalisierte Abläufe in der Regel keine grossen Effekte erzielen. Oftmals zeigt sich dies auch dadurch, dass es den Klienten eine Zeit lang besser geht, dann aber wieder viel schlechter. Oder dass eine sogenannte Symptomverschiebung auftritt: Ein Symptom verschwindet, ein anderes tritt auf. Dies gilt insbesondere auch bei den Störungen und Beschwerden, bei denen eine Aufdeckung und Verarbeitung der Ursachen notwendig ist, um eine dauerhafte Linderung und Auflösung der Symptomatik erforderlich ist.
3) Suggestionshypnose versus analytische Hypnose
In der Suggestionshypnose geht es darum, mit Hilfe von direkten Suggestionen das Unbewusste anzusprechen, um dadurch z.B. Verhaltensänderungen zu erzielen. oder Symptome direkt anzusprechen. So können z.B. gezielte Suggestionen im Rahmen einer Suggestionshypnose zur Gewichtsabnahme gute Dienste leisten (z.B. “Du freust Dich darüber, Deinem Körper Gutes zu tun indem Du Dich mit Obst und Gemüse ernährst” oder “Dein Verlangen nach Süßem nimmt von Tag zu Tag ab”).
Während früher hauptsächlich mit reiner Suggestionshypnose gearbeitet wurde, wird heute vielfach mit analytischer (aufdeckender) Hypnose gearbeitet. Bei der analytischen Hypnose ist der Klient jederzeit in der Lage, in der Trance ganz normal mit dem Hypnosetherapeuten zu sprechen. Ziel der Behandlung ist es, innerpsychische Ursachen für Beschwerden und Symptome herauszufinden. Dadurch, dass diese Ursachen im Rahmen der Trance wieder zugänglich gemacht werden und damit einhergehend die damit verbundenen Emotionen abreagiert werden können, kommt es zu einer Auflösung der Symptome.
Dazu nutzt der Hypnosetherapeut verschiedenen Techniken. So z.B. die Regression (Rückführung in frühere Lebenssituationen), um lebensgeschichtlich prägende Situationen vor dem inneren Auge wieder lebendig werden zu lassen und bearbeiten zu können. Oder die Progression, um gewünschte Ziele in einer vorgestellten Zukunft zu erleben oder zu überprüfen. Der Hypnosetherapeut legt auch immer einen Fokus darauf, Ressourcen zu aktivieren, um problematische Zustände zu überwinden.
Eine sehr informative Dokumentation des SWR, in der Patientinnen mit unterschiedlichen Beschwerden mit Hypnosetherapie behandelt und begleitet werden:
Ein Beitrag zum Thema: Hypnose: nur Show oder wirksame Therapie? Therapie mit Hypnose im Sport, bei Angststörungen und Phobien und bei Schmerzstörungen
Referenz:
Einer meiner Ausbilder, Dr. Norbert Preetz vom Institut für klinische Hypnose Magdeburg, zu meiner Intensiv-Ausbildung in Hypnoanalyse am Institut für klinische Hypnose: